Was veranlasst einen, sich in eiskaltes Wasser zu begeben und die Steilküste entlang zu schwimmen? Ich habe Aegir diese Frage gestellt und seine Antwort lautete einfach und simpel: “Um es auszutesten.”
Eines ist sicher, die Neugier auf Wasserabenteuer startete bei ihm und seinem Bruder schon früh. Viele Jahre treckten sie entlang der Küsten und schwammen oder kletterten an Land. Dieser Seatrekkingtrail war eine Gelegenheit etwas neues auszuprobieren. Ausgehend von Marseille starteten die beiden ihren Trail zunächst zu Fuss bis an die beeindruckende Felsenküste Les Calanques in Südfrankreich. In Zeiten von Mistral können hier die Wassertemperaturen drastisch absinken. Mit einem guten Neoprenanzug kann man zwar in 10 Grad kaltem Wasser eine Weile schwimmen und freitauchen, aber es Bedarf schon viel Outdoorfieber, um sich diesem eisigen Abenteuer zu stellen. Denn die Aufstiegsmöglichkeiten sind entlang dieser Steilküste selten und der Trail muss gut geplant sein.
Aber die beiden Brüder wagen den Trail. Trainiert durch langjähriges Ausdauerschwimmen bewegen sie sich in dem kalten Wasser schnell vorwärts und können sich dadurch warm halten. Durch ihre exakte Trailplanung, wissen sie natürlich, an welchen Stellen sie aussteigen können. Hier kann man nichts dem Zufall überlassen. Dennoch stellen sie sich weiteren Herausforderungen noch gleich in der Nacht: Der kalte Wind pfeift über die Felsen auf denen sie biwakieren wollen und lässt sie die halbe Nacht nicht schlafen.Egal, wenn man schonmal hier ist, abbrechen..nein. Auch ein Mistral legt sich wieder. Und tatsächlich, mit etwas Glück können die beiden ihren Trail fortsetzen.
Und während die beiden so über die tiefblauen Wassermassen schnorcheln, immer ihr Gepäck hinter sich herziehend, fällt ihnen auf einmal ein recht untypisches Blitzen in der Tiefe auf. Sicherlich kein Fisch…was dann? Sie halten ihren Atem an und tauchen hinab in die Tiefe. Was sie dort unten auf dem Meeresboden finden, haben sie tatsächlich noch nie in all den Jahren ihrer Abenteuer im Meer gesehen. Sie tauchen eine echte Waffe hoch…Ein Revolver im Meer? Gut, Marseille soll ja ein kriminelles Pflaster gewesen sein. Anzunehmen, dass dies ein Relikt aus alten Zeiten ist. Die beiden Freitaucher übergeben den Fall mitsamt dem Fund der ansässigen Polizei. Die rückt mit dem nächstbesten Schnellboot heran und nimmt das Beweisobjekt in Empfang. Ob die beiden damit einen noch ungeklärten Kriminalfall aufdecken können? Noch wissen wir nichts, aber warten wir ab.
Am Ende des Tages wird ihr ungewöhnliches Abenteuer belohnt. Mit den herrlichsten Abendhimmeln in traumhafter Kulisse.
Danke für die schönen Bilder, Aegyr Heyerdahl und Bruder!!